Information & Geschichte
Unterwegs auf dem Nord- und Südast am "Kleinen Semmering" - eine bewegte Geschichte.
Auf dem Semmering des Nordens zwischen Gmünd und Groß Gerungs ("Südast") und Gmünd und Litschau ("Nordast") pfaucht es im Takt gutmütiger Lokomotiven wie seit über 100 Jahren. Wie eh und je werden einladende Halte zum Schauplatz denkwürdiger Feste, Veranstaltungen und Erinnerungen.
Bewegte Geschichte
Ein ganzes Jahrhundert lang hat die Schmalspurbahn Menschen und Güter transportiert. Die freudigen Erwartungen, die bei den Eröffnungsfeiern gesät wurden, machten zwei Weltkriege fast zunichte. Das Um- und Hinterland wurde amputiert, die Strecken lagen nun an einer toten Grenze. In den Sechziger- und Siebzigerjahren machten die zunehmende Motorisierung und der Ausbau des Straßennetzes der Bahn schwer zu schaffen. So wurde 1986 der Personenverkehr auf dem Nordast eingestellt und mit dem Beginn des Sommerfahrplans 2001 schlug auch dem ÖBB-Planbetrieb auf dem Südast die letzte Stunde.
Aber schon Monate vor dem Einstellungstermin bemühte sich die NÖVOG, den Gemeinden entlang der Bahn den drohenden Verlust ihrer einmaligen Attraktion bewusst zu machen. Und so wagte man sich noch im Juli 2001 an die Wiederaufnahme des Verkehrs auf der „Schmalen“. Ein Vertrag zwischen NÖVOG und den ÖBB sorgte daher ab 2001 für einen umfangreichen Touristikverkehr auf der Schmalspurbahn. Einer der Schaffner wurde zum Koordinator zwischen der Bahn und den an ihr liegenden Gemeinden ernannt, wodurch Bürgermeister, Gastwirte und viele andere eigene Ideen und Initiativen entwickelten. Mit einem Wort: Den Waldviertlern war ihre Bahn zum Herzensanliegen geworden und so konnten seit der Wiedereröffnung im Jahr 2001 zig Tausende an Fahrgästen begrüßt werden.
Mit Übernahme der gesamten Bahnstrecke von den ÖBB durch die NÖVOG im Dezember 2010 wurde der Betrieb nun nachhaltig für die Zukunft gesichert, wodurch die Bahn nun noch fester als wesentlicher touristischer Impulsgeber in der Region verankert ist.